IN TORONTO SAGT MAN HELLO
Hallo… oder wie man in Toronto sagt „Hello“. Nach der ersten Nacht auf einer herrlich unbequemen Hostelmatratze ging es auch direkt in vollen Zügen los.Im Gegensatz zu einem Touristen, muss man als Traveler wohl oder übel erst einmal ein paar organisatorische Dinge erledigen. Dazu gehören Dinge wie eine kanadische Sim Karte, ein kanadisches Konto oder wo und wie können wir uns hier eigentlich ein Camper kaufen. Nachdem der erste Schock über die kanadischen Mobilfunkpreise verdaut war (Beispiel: für 35 CAD ca. 25 € im Monat bekommt man grandiose 2,5 GB Datenvolumen bei einem günstigen Anbieter), haben wir nach langem Suchen und persönlichen Gesprächen in diversen Mobilfunkshops eine gute Option für uns gefunden. Die hier sehr unbekannte und auch nur in zwei Shops (Vancouver & Toronto) erhältliche „Phonebox“ Sim Karte. Hier bekommt man für 35 CAD immerhin 7 GB pro Monat. Der „Shop“ war in einem unauffälligem Bürogebäude im 3. OG ein kleines Büro ohne Fenster wo sechs Menschen in einem Raum hinter kleinen Schreibtischen sitzen und alle zehn Minuten die Subway sehr laut dröhnt. Vielleicht können sie deswegen die Sim-Karte so günstig anbieten. Nach etwa 15 Minuten haben wir eine kanadische Handynummer und mobiles Internet.
Unser kanadisches Bankkonto konnten wir hier direkt um die Ecke bei einer Filiale der „CIBC“ Bank eröffnen. Dank der sehr zuvorkommenden, freundlichen, hilfsbereiten und serviceorientierten Kanadier ging dies sehr unproblematisch und wir haben nun ein kostenloses Konto inkl. Kreditkarte. Somit sind dann schon mal zwei Schritte ins „Work&Traveler“ Leben getan. Da es im Bundesstaat Ontario deutlich teurer und komplizierter ist ein Auto anzumelden, haben wir uns dazu entschlossen den Autokauf auf Montreal (Bundesstaat Quebec) zu verschieben.
Nun war also auch mal Zeit für ein bisschen Touri-Kram. Auf den Wegen um unsere Sim Karten etc. zu organisieren, konnten wir die Stadt zu Fuß schon mal gut erkunden. Direkt um die Ecke vom Hostel liegt der „Kensington Market“. Jetzt schon einer unserer Lieblingsorte in dieser Stadt. Alternativ, multikulti, entspannt, interessant. Wobei diese Beschreibung auch auf ganz Toronto zutrifft. Obwohl es eine Großstadt (die größte Kanadas) mit vielen Skyscrapern ist, stresst uns diese Stadt bisher gar nicht. Die Menschen sind so schön entspannt und haben ein sehr angenehmes Miteinander. Der typische Torontorianer? Nicht definierbar. Man trifft hier auf den Straßen Alles und Jeden. Als „Tourist“ fällt man hier kaum auf und man fühlt sich sehr gut aufgehoben. Besonders gut gefällt uns, dass hier alle so rumlaufen, wie es ihnen gefällt, jede und jeder kann sie oder er selbst sein und das ist ein verdammt schönes Gefühl.
Unser erster richtiger Ausflug führte uns dann zu den Toronto Islands. Eine kleine vorgelagerte Inselgruppe im Ontariosee. Was als Erholungsort für die Einwohner Toronto gilt, ist eine kleine Inselgruppe mit Stränden, Wäldern und schönen Wanderwegen. Eine gute Möglichkeit dem Großstadt Getümmel für einen Moment zu entfliehen. Hier im Hostel fühlen wir uns sehr wohl. Es ist voll mit guten Menschen. Es ist entspannt und sehr zwanglos. Ob abends ein BBQ oder ne Runde Bingo aufm Rooftop oder einfach in der Lobby auf dem Sofa entspannen. Die vielen Menschen aus aller Welt, die man hier trifft machen uns wieder bewusst, was ein solches Abenteuer so besonders macht. Für die nächsten Tage sind die Niagara-Fälle bereits fest geplant.
Update von Lara zum Ausflug zu den Niagara Falls: Etwa 140km von Toronto entfernt liegen die Niagara Wasserfälle. Über einen Facebook-Beitrag in einer Work and Travel Kanada Gruppe haben wir uns mit ein paar anderen Reisenden vernetzt, um zusammen einen Ausflug zu den Wasserfällen zu machen. Marshal und Manou, ein deutsches Paar, was bereits seit Oktober 2022 in Kanada unterwegs ist, haben ein großes Motorhome, mit dem wir netterweise zusammen zu den Wasserfällen hinfahren können. Jakob, der etwas außerhalb von Toronto wohnt, ist auch gerade für ein paar Monate in Kanada, um sein Englisch aufzubessern, bevor er mit dem Studieren beginnt. Und Yvan, unser Zimmernachbar, ein Franzose, der seit einem Jahr in Montréal wohnt und für ein paar Tage in Toronto ist, um ebenfalls sein Englisch aufzubessern, ist auch mit dabei. Da Marshal mit dem Motorhome nur so 75km/h fährt, damit es nicht ganz so viel Benzin schluckt, brauchen wir statt 2 knapp über 3 Stunden. Aber das ist völlig in Ordnung, denn wir sitzen ganz gemütlich hinten im Wohnmobil zwischen all dem schönen Feder- und Steinschmuck, den Manou gebastelt hat, und genießen die Aussicht. Wir parken auf einem großen Parkplatz und machen uns auf den Weg zu den Falls. Angekommen sind Malte und ich tatsächlich als erstes etwas enttäuscht und denken so „Okay, das sind also diese berühmten Wasserfälle. Haben wir uns irgendwie größer vorgestellt.“ Es sind sehr viele Tourist*innen auf dem Gehweh unterwegs und die Boote, die ganz nah an die Wasserfälle ran fahren, sind auch super voll. Alle haben Regenponchos an, auf den Booten aus der USA blaue Ponchos, auf den Booten aus Kanada rote – es wird hier also ganz deutlich gemacht, wer aus welchem Land kommt. Wir haben keine Lust viel Geld zu bezahlen, um mit einem Boot einmal kurz ranzufahren und nass zu werden. Wir spazieren also Richtung einem Wasserfall und beobachten einen Vogel dabei, wie er am Abgrund verschwindet und hoffen, dass ihm nichts passiert ist. Je weiter wir gehen, desto weniger Menschen werden es und es wird entspannter. Wir finden einen großen Baum, dessen Äste eine Höhle bilden, in die man reingehen kann und betrachten die Schnitzereien auf der Rinde. Da es irgendwann nicht mehr so richtig weitergeht, drehen wir wieder um und gehen den Weg zurück und Richtung anderem Wasserfall. Als wir langsam Hunger bekommen, holen wir uns in einem kleinen Foodcourt was zu essen. Das Essen ist hier teuer und leider gibt es nur Fast Food Kram, alles sehr touristisch aufgezogen. Danach chillen wir uns in einen Park und beobachten das Wasser. Wir wollen noch bleiben, bis es dunkel wird, weil Marshal von einer Lichtershow um 20 Uhr gelesen hat. Leider ist um 20 Uhr noch nicht wirklich was zu sehen, es ist allerdings auch noch relativ hell. Wir setzen uns auf eine Mauer und quatschen, um uns die Zeit zu vertreiben. Gegen kurz nach 21 Uhr sind dann die ersten Lichter bei den Wasserfällen zu sehen und es sieht super schön aus. Wir suchen uns einen besseren Platz zum Sehen und beobachten, wie der Wasserfall in Regenbogenfarben leuchtet (Juni ist in Nordamerika der Pride-Monat). Ganz am Ende gibt es noch ein kurzes Feuerwerk, was man sich auch hätte sparen können. Wir machen uns auf den Weg zurück und gehen dabei noch durch eine Straße mit viel leuchtender Reklame, einigen Fast Food Läden und so Spielbuden wie auf dem Rummel, bloß in größer, einem Riesenrad Adventure Mini-Golf etc. – es fühlt sich an wie Klein Las Vegas und wir sind froh, als wir da durch sind und es etwas ruhiger ist. Auf einer Wiese sehen wir noch ein paar Füchse rumlaufen und dann sind wir auch schon wieder am Wohnmobil angekommen. Mit guter Musik machen wir uns auf den Weg nach Hause und Marshal bringt uns wieder wohlbehalten zurück nach Toronto, während wir alle hinten sitzen und schlafen. Dies war ein echt super schöner Ausflug und wir sind froh, dass man auf Reisen Dinge macht, die einem zu Hause nicht mal einfallen würden. Wir verabreden uns einfach mit fremden Menschen über Facebook, steigen bei ihnen mit noch anderen fremden Menschen ins Auto und machen alle gemeinsam einen Ausflug. Wir sind eine zusammengewürfelte Truppe von Menschen, die zusammen etwas erlebt und direkt fühlt man sich verbunden, obwohl man sich nur ein paar Stunden kennt. Und genau, das ist der Grund, warum wir unterwegs sind.
Demnächst ist schon ein weiterer Trip geplant, dann geht es für uns für 5 Tage nach New York City. Darüber mehr im unseren nächsten Blog-Beitrag!
Das hört doch schon mal alles gut an👍 so kann es weitergehen
Auf jeden Fall 🙂
schön dass ihr so gut angekommen seid! Bin schon gespannt auf euren Bericht aus NY! :-*
Danke 🙂 Ja, der kommt bald online!
Mast und Schootbruch u ein glückliche Heimkehr…😘
Danke 🙂
Wo steckt ihr zur Zeit? Und weiterhin viel Abenteuer und take care of yourself 🌈
Danke dir 🙂 Wir sind gerade gestern zurück aus New York City gekommen und jetzt gerade wieder in Toronto. Morgen gehts nach Montreal!